Der Wecker klingelte um 5 Uhr in der Früh. Ohweee...waren wir müde. Aber das Taxi erwartete uns um 5:45 Uhr zur Abfahrt zum Flughafen. Matilda war wie eh und je gut drauf und für jede Schandtat zu gebrauchen... im Gegensatz zu Ida, die sich grummelig zeigte, da wir sie wecken mussten. Levi nahms gelassen :-)
Los gings...
Der uns schon von der Ankunft bekannte Taxifahrer - nun mit Heckscheibe, bei der Hinfahrt hatte er damals nur eine Folie als Heckscheibe - fuhr uns laaangsam aber sicher zum Flughafen. Der Check-In war megaschnell, denn der Terminal war einfach miniklein.
Nach 4h Flugzeit kamen wir in Dubai an. Der Flug war kurzweilig und die Kinder bekamen auch hier wieder kleine Geschenke von der Airline. Mal sehen, wohin das noch führt.. 😁
Mit dem Taxi fuhren wir zu unserem Hotel.. dem Queen Elisabeth II Hotel.. und was sollen wir sagen: Es war der Hammer. Ein mächtiges Schiff baute sich vor uns auf, der Captain begrüßte uns und der Concierge packte unsere Rucksäcke auf einen Gepäckwagen und brachte sie aufs Zimmer. Das erwartete uns mit Balkon mit Blick auf die Skyline von Dubai. Nebenbei bemerkt.. wir waren absolut underdressed, fast schon beschämend. :-)
Wir gingen auf dem Schiff Mittagessen und gleich zu Beginn fiel uns der Aufzug mit der britischen Nationalhymne auf. Die Musik war schon Stockwerke unter uns zu hören, bevor der Fahrstuhl dann bei uns ankam. Nach dem Mittagessen erkundeten wir das Schiff und verliefen uns erstmal.. viel zu viele lange Gänge.
Am nächsten Morgen hatten wir uns einen Weckruf um 5 Uhr Früh vom Hotel gebucht, den wir jedoch nicht in Anspruch nehmen mussten. Matilda weckte uns mit einem stolzen und fröhlichen
"Mama, mein Zahn!"
Die Aufregung war groß, denn endlich war ihr letzter Schneidezahn herausgefallen und seitdem hat sie eine Lücke in der Form eines Tetrissteins im Mund (der "L-Stein"). Gleich machten wir uns fertig und auf den Weg zum Burj Khalifa, da wir den Sonnenaufgang vom höchsten Gebäude der Welt genießen wollten. Nach ein paar Schwierigkeiten mit dem Taxi erreichten wir unser Ziel, die Dubai Mall mit dem Turm, noch rechtzeitig. Dort fuhren wir in weniger als einer Minute in den 124. Stock und genossen den atemberaubenden Blick auf Dubai und den Sonnenaufgang. Relativ bald sorgten unsere Mägen dafür, wieder nach unten zu fahren und sinnierten schon über das leckere Frühstück in "unserem" Schiff.
Dort erwarteten uns ein reichhaltiges Frühstück in Buffetform und wundervolle Unterhaltung des Personals, das Levi wieder mal zu schnuckelig fand und ihn mal halten oder seine Aufmerksamkeit erhaschen wollten. Diese dicken Wadeln halt… 😊
Im Anschluss fuhren wir zum Souk (traditioneller Markt) in die Stadt.
Dort ließen wir uns in den erstbesten Souvenirladen entführen und völlig überteuerte Schals andrehen. Zum Glück hatte Levi darauf keinen Bock und meckerte los, so dass wir einen Grund hatten zu gehen und der Händler einen um urplötzlich nur noch die Hälfte des ursprünglichen Preises zu verlangen. Wir freuten uns, denn wir würden später nochmal wiederkommen. Dann ließen wir uns treiben und bestaunten die Atmosphäre des Souks, das Gedränge, die Geräusche und Gerüche.
A pro pos Gerüche, die Kinder hatten Hunger. Also suchten wir ein kleines arabisches Restaurant auf um dort einen Happen zu essen und zu trinken: Pommes, Falafel und frischgepresste Säfte. Und während jedes Essens müssen unsere Kinder aufs Klo. Da das "Restaurant" über keines verfügte, mussten wir eben das Öffentliche suchen. Nachdem Matilda dieses gesehen hatte, musste sie nicht mehr, nur Ida konnte über dem kleinen Loch im Boden loslassen. Das fehlende Klopapier mit der Podusche ersetzen wollte aber auch sie nicht. Deswegen mussten wir möglichst bald eine andere Toilette finden...
Daher machten wir uns bald darauf auf den Weg zum Hafen, um dort mit einem Abra (kleines Holzboot) auf die andere Creekseite überzusetzen. Dort erwarteten uns der Gewürz- und Goldsouk mit tollen Gerüchen und unvorstellbarem Schmuck aus reinem Gold und Diamanten. Die Mädels fandens geil…
Doch bald meldete sich der zuvor verdrängte Druck wieder. Daher suchten wir wieder ein kleines Restaurant mit Toilette auf: ein kleines aber feines indisches Restaurant mit orangener Plastikbestuhlung - Authentizität pur. Da das Essen als nicht scharf angepriesen wurde, ließen wir den Kellner mal bringen. Doch sein Versprechen stellte sich als Fehleinschätzung heraus und die Kinder und Dany aßen fleißig den nicht scharfen Reis auf und Benni den Rest 😊 Auch hier brauchte es wiederholte Anläufe, um Matilda aufs Klo zu bringen. Aber irgendwann hat sie es geschafft und war stolz wie Oskar. Ist ja auch was anderes.. Ich fand die Stehklos in Italien als Kind auch immer befremdlich. Na gut, genug von Klogeschichten 😊
Dann war es Zeit, ein Taxi zu suchen, was sich nicht als so einfach herausstellte. Aber nach einiger Zeit nahm uns ein freundlicher Fahrer mit und fuhr uns zum Hotel. Ich glaube ja, der hatte Mitleid mit uns.. Ganz verdorrt standen wir 4 Grazien am Straßenrand.. Levi an uns hängend.. 😉
Der nächste Tag, sollte der Tag werden an dem wir nicht nachgedacht hatten.
Nach einem leckerem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Expo. 40 Minuten später waren wir dann auch da. Ich machte 3 Kreuzzeichen, denn Taxifahren in Dubai ist schon etwas lebensmüde. Tempolimit, was ist das? Gurte? Nach Kindersitzen braucht man ja mal gar nicht zu fragen… Auf der Expo angekommen fielen uns gleich die gute Organisation und die vielen vielen vielen Menschen auf. Ein unbehagliches Gefühl in Coronazeiten machte sich breit.. und es sollte noch deutlicher werden. In den folgenden Stunden dachten wir, wir wären in Indien. Überall nur Inder, die die Pavillons aufsuchten. Wir wählten kleine Pavillons ohne Wartezeit aus, die aber dann auch eher unspektakulär waren.
Nach etwas Herumschlendern machten wir uns mit der übervollen Metro auf den Weg zur Mall of the Emirates.. Beides ein Fehler, da die Menschenmassen unüberschaubar waren. In meinem Kopf hatten wir uns zu dem Zeitpunkt schon 1000x mit Corona infiziert..(was aber nicht passiert ist 😊) Der Einlass war strikt nur für PCR getestete oder Geimpfte erlaubt.
In der Mall zeigten wir den Kids das Schneeparadies, welches sie aber gar nicht so spannend fanden. Das hätten wir uns also sparen können. Dann wurde die Frage nach einem Taxi laut. An einem Taxistand meinte ein Aufseher, wir sollen in der Mall den anderen Stand aufsuchen. D.h. konkret, einmal quer durch die Mall, und es ist eine verdammt große Mall. Mittlerweile hatten die Kids schon Hunger. Wir wollten aber im Schiff essen, da wir den letzten Abend zelebrieren wollten. Daher kauften wir ihnen nur eine Packung Chips.. auch doof eigentlich. Die Kinder fandens toll. Am anderen Taxi-Stand wartete eine laaange Schlange auf uns. Wir reihten uns in die Taxi Lane ein und kamen aber tatsächlich relativ schnell voran.
Das Taxi brachte uns dann zum Schiff. Zum Glück ist Taxifahren in Dubai so billig.. denn nochmal Metro hätten wir nicht überstanden. Im Schiff angekommen reservierten wir einen Tisch im Restaurant und machten uns noch schick für den Abend. Die Mädels durften ihre Kleidchen anziehen und bekamen einen Hauch von Lippenstift auf die Lippen. Am Tisch sitzend fiel uns ein, dass die Nurse für den PCR Test ja gebucht war. Oh nein.. die Kinder nörgelten zu diesem Zeitpunkt schon rum, dass sie so müde waren. Also entschieden wir kurzerhand den Room Service in Anspruch zu nehmen und legten Levi und Ida schlafen. Die Nurse kam.. wobei man hier sagen muss, DAS war sowieso vogelwild. Es kam ein junger Arzt mit einem Namenschild auf dem „VIP Doctor“ drauf stand. Tatsächlich hätte das auch ein Pakistani oder ein Inder vom Markt sein können. Auf jeden Fall kam er mit seinem Köfferchen an und entnahm uns drei die Proben und tunkte sie in eine grellrote Flüssigkeit ein. Unsere Nasen kribbelten anschließend alle noch sehr. Datenschutz auch egal.. Einfach mal unsere Reisepässe mit WhatsApp abfotografiert und ans Labor geschickt.. Dann war er auch schon wieder weg und wir 45o Dirham ärmer. Umgerechnet waren das 120 Euro. Die Test waren aber schnell ausgewertet und glücklicherweise alle negativ. Bis jetzt dachte ich mir.. wir waren ja heute erst in Indien. 😊 Dann aßen wir zu Dritt unser Abendessen auf unserem wunderschönen Schiffsbalkon und genossen die Aussicht. Das war das Highlight des Tages.
Am nächsten Tag lasen wir, dass gestern am Sonntag der vollste Tag auf er Expo überhaupt war. Na wunderbar…
Ich arbeite ein ganz klein wenig auf der Reise um die Reisekasse aufzubessern und auch einfach weil´s mir Spaß macht. Daher musste ich an diesem Vormittag arbeiten und wäre fast zu spät zu meinem Meeting gekommen, wenn Benni nicht eingefallen wäre, dass in Deutschland Zeitverschiebung war.
Danach packten wir unsere sieben Sachen, gingen Mittagessen und checkten aus. Ida und Levi war deutlich anzukennen, dass Dubai ganz schön anstrengend war. Die Stadt die niemals schläft. Mit viel Zuspruch und Liebeleien konnten wir Ida dann doch überzeugen zu fliegen... was für ein Glück 😊
1h später kamen wir im Oman an und fuhren mit dem Taxi zur Unterkunft. Hier war das Taxifahren gar nicht mehr so günstig.. Aber es blieb uns nichts anderes übrig. Ida betitelte unsere neue Unterkunft als Schloss, da es wie aus 1001 Nacht aussah und die Bettwäsche funkelte. Benni und Matilda holten uns noch was von einem omanischen Lokal. Matilda meinte dann irgendwann:
"Mama, weißt du was du da isst?"
Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich mir keine Gedanken gemacht.. Zögerlich meinte ich "nein". Sie meinte dann nur mit einem Grinsen. "Kamel, Mama." oh mein Gott.. puhh.. aber klar, was sollte es hier sonst anderes geben. Ida baute ihr Lager für ihre Puppen auf - so wie in jeder Unterkunft und dann fielen wir ins Bett.
Wir hatten 1 Tag in Muscat und im Nachhinein muss ich sagen, wir haben ihn maximal ausgenutzt. Sehr schön. Fazit: Der Oman sieht uns wieder. Ein traditionelles, ursprüngliches und zauberhaftes Land. Nach einem etwas holprigen Start in den Tag, das Frühstück war mit so vielen traditionell gewandeten Männern für mich ziemlich befremdlich, hatten wir einen netten Chat mit der Rezeptionistin. Frauen haben im Oman weiterhin eine untergeordnete Rolle. Spürbar anders als im weltoffenen Dubai. Die Rezeptionistin buchte uns einen Taxifahrer, der das Hotel und seine Gäste kennt. So kam ein Taxifahrer, welcher sich als unser Guide für den Tag herausstellte. Er fuhr uns zur großen Moschee (Große-Sultan-Qabus-Moschee), welche tatsächlich so beeindruckend war, dass Benni vor lauter Staunen mit Levi im Gepäck in einen Kanal stürzte… Nach einem kurzem Schreck, stellte sich aber heraus, dass alles ok ist. Zum Glück. Zuvor musste ich mir noch eine Burka kaufen, damit die Haare und Knöchel bedeckt waren.
Die Moschee beeindruckte uns sehr. Die gesamte Dekoration wurde aus der gesamten Welt zusammen gestellt: Swarovski-Kronleuchter aus Österreich, Marmor aus der Umgebung, die Fenster aus Spanien und Frankreich, blaue Fliesen aus dem Iran oder Pakistan.. wirklich schön. Die Kinder fanden es eher langweilig und hatten soooooooooooooo Hunger. Daraufhin fuhren wir in einen anderen Stadtteil von Muscat (die Stadtteile liegen weit auseinander und sind teilweise durch das Gebirgen voneinander getrennt).
Der Stadtteil Muttrah ist der älteste Stadtteil und dort fanden wir einen entspannten Souk, den Muttrah-Souk, den größten und ältesten im Oman. Nach ca. 1 1/2 Stunden holte uns unser Taxifahrer wieder ab und wir fuhren am Strand vorbei zurück zum Hotel.
Dort ruhten wir uns noch etwas aus, bevor wir omanisch essen gingen. Ganz nach der Kultur aßen wir in einem Separée (wegen mir durften wir nicht im Hauptraum essen) auf dem Boden. Es gab Kamelgulasch und Hühnchen mit Reis. Sorry an alle Vegetarier… ich fands auch gruselig. Danach einen omanischen Kaffee :)
Dann mussten wir auch schon wieder los. Am Hotel erwartete uns bereits unser „Guide“ und zeigte uns schon von der Ferne, dass er unsere Sachen ins Auto geladen hat. Dann fuhren wir ein letztes Mal nicht angeschnallt zum Flughafen und checkten ein, was angesichts der Tatsache, dass wir über Thailand nach Australien flogen, etwas länger als üblich dauerte: Impfzertifikate, PCR-Tests, Corona-Versicherungen, DPD- und Visaanträge mussten neben den üblichen Pässen (und den Problemen mit Levis Pass) vorgezeigt werden, bevor wir unsere Flugtickets überreicht bekamen. Dann erwartete uns aber ein fast leeres Flugzeug (wir zählten 37 Passagiere inkl. uns 5 in einer Boeing 787). Die Crew wartete mit 8 Stewardessen und 2 Piloten auf.. verrückt!
# 5 Australien wir kommen….
Wir sind bereits in Australien angekommen und genießen Sydney in vollen Zügen. Alledings stecken wir noch mitten im Jetlag, daher schreibe ich gerade auch Mitten in der Nacht.. :-)
Matilda meinte:
"Mama, da hat uns ein Dieb doch die Nacht gestohlen oder?"
JA genau :-)
Aber hierzu bald mehr...
Lasst es euch gut gehen.
Alles Liebe
Eure Dany
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