Willkommen in dem für mich schönsten Land der Welt. Ich liebe Neuseeland. Irgendwie war die Ankunft auch ein Stück wie „nach Hause“ kommen (keine Sorge liebe Eltern, wir kommen schon wieder 😊).
Ist es die Abgeschiedenheit oder die Vielfalt, die einem mit voller Wucht an Naturwundern an jeder Ecke um die Ohren weht? Ich weiß es nicht. Es fühlt sich einfach gut an. Ruhig. Entschleunigt. Vielleicht auch, weil wir nur 90 km/h schnell fahren dürfen, das aber fast nie schaffen 😊
Wir haben ja soooo lange mit uns gehadert, was wir machen. Unsere Bedenken sind euch ja aus dem letzten Beitrag bekannt. Und nichts, wirklich gar nichts hat sich bewahrheitet. Wir sind so froh, mutig gebucht und geflogen zu sein. Seit Beginn an begleitet uns die Sonne mit herbstlichen 17-24 Grad tagsüber. Tatsächlich hatten wir zwei Tage, an denen die Wettervorhersage schlecht war, aber es nur ein wenig geregnet hat. Glücklicherweise waren die beiden Tage genau die, an denen es wunderbar zu unserem „Plan“ gepasst hat. Aber dazu später mehr.
Aber nun von vorne: nach 3 h Flugzeit kamen wir in Auckland an. Wahnsinn.. normalerweise fliegt man ja 30h+ von Deutschland nach Neuseeland.. daher war das echt ein Luxusgefühl. Ach ja, als Begrüßungsgeschenk am Flughafen bekam jeder von uns einen Plastiksack mit jeweils 3 Coronatests, welche wir in den Folgetagen machen mussten. Aber wir alle waren immer negativ 😊 Weil wir öfter gefragt werden, ob es irgendwie schwierig ist in Coronazeiten (ein) zu reisen… bislang ging alles recht easy. Vermutlich auch, da global eine Entspannung oder Routine bzgl. dessen einkehrt ist.
Ganz easy bekamen wir unseren neuen Camper. Ganz angespannt, wie dieser wohl sein wird, besichtigten wir ihn und was soll ich sagen: Super cool. Er ist knapp 1m länger, d.h. wir ziehen gute 8m hinter uns her, was aber richtig gut ist und eine entspannte Aufteilung im Camper ermöglicht. Was noch wichtiger ist, wir haben eine Standheizung *yay* Die brauchen wir auch, denn nachts wird es ziemlich kalt. Wir fühlten uns von Beginn an sau wohl und durch den Zugewinn an Platz, müssen wir auch nicht mehr zwischen Bett und Tisch umbauen. Unterm Strich: Viel weniger Stress…. und das Bett ist intakt 😊 Ebenso ist es nun möglich, so zu reisen, wie wir es auch in Australien hätten machen wollen. Wir können nun überall „free camping“ betreiben und irgendwo stehen bleiben, wo es uns gefällt und wo es erlaubt ist. Aber es sind wirklich schöne Plätzchen. Die Entspannung macht sich auch bei den Kindern breit. Grundsätzlich lieben sie das Campen. Aber klar, wenn wir entspannter sind, sind es die Kinder auch. Sie spielen nun noch mehr einfach draußen alleine und wir merken, wie sie immer selbstständiger werden. Das mit dem alleine Spielen war bei unseren Kindern schon immer ein Thema, daher verbuchen wir es als absoluten Zugewinn, dass sie es nun einfach machen.
Gleich nach dem Einkaufen für den neuen Camper fuhren wir nördlich von Auckland.
The Northland. Dort erwarteten uns schöne Buchten und kilometerlange Strände. Total schön. Den Muttertag verbrachten wir daher an einem traumhaften breiten Strand mit schwarzem Sand – schee wars.
Der nächste Tag sollte uns auch in Erinnerung bleiben, denn wir begaben uns auf die Suche nach Glühwürmchen in eine Höhle. Von unserem letzten Aufenthalt in Neuseeland kannten wir bereits solche Höhlen. Was aber an dieser anders war, war dass wir sie auf eigene Faust erkundeten. Das war wirklich Abenteuer pur… nicht nur für die Kids 😉
Zwei weitere Tage verbrachten wir noch in The Northlands und fuhren dann in einem Rutsch südöstlich von Auckland. Nach Coromandel Peninsula. Die Kinder fanden die lange Fahrt zwar weniger cool, da wir in Auckland auch noch in der Rushhour standen, aber mit allen möglichen Tricks und Ablenkungen schafften wir es dann doch. Als ich dann irgendwann bei Weihnachtsliedern angekommen war, dachte ich mir…
“ok, jetzt müssen wir wirklich bald ankommen.“
Besonders schön zeigte sich Coromandel Town im herbstlichen Licht. Nette Bekanntschaften im Café oder auf dem Spielplatz rundeten das Bild ab. Tatsächlich leben sehr viele Deutsche in Neuseeland – und speziell in und rund um Coromandel Town. So lernten wir auch Kathi, Jeff und Tochter Mayla kennen. Kathi kommt aus dem Schwarzwald, Jeff aus den Niederlanden und gemeinsam wanderten sie vor drei Jahren nach Neuseeland aus. Spannend, welche Lebensgeschichten dahinter stecken... wir verbrachten einigen Zeit zusammen, bis wir uns dann langsam Richtung Landesmitte aufmachten.
Da low tide war, fuhren wir noch zur Cathedral Cove, denn diese kann man nur bei Ebbe besichtigen.. aber seht selbst. 😊
Außerdem machten wir noch einen Halt am Hot Water Beach. Manche ahnen möglicherweise schon was es ist.. Direkt am Meer gelegen, gibt es einen Bereich am Strand, an dem eine unterirdische heiße Quelle verläuft. So kommen Menschen wie wir, buddeln ein Loch am Strand und genießen ein warmes bzw. heißes Bad. Je nach dem wie und wo gebuddelt wird. Wir fanden es alle großartig. Vor allem geht dieses Naturspektakel nur in der Zeit wenn Ebbe ist. Langsam kam dann aber doch die Flut und ab und zu floss ein kühler Schwung Wasser aus dem Meer in unser Loch.. wirklich toll.
Danach ging es nach Hobbingen, dort wo die Hobbits wohnen 😊 Tatsächlich hatten wir beim Hot Water Beach etwas getrödelt, sodass wir ganz schön Gas geben mussten, um pünktlich bei unserem Tourtermin in Hobbingen zu sein. Aber wir schafften es. Hobbingen ist eine Filmkulisse des Films Herr der Ringe, aber ich vermute, das wisst ihr alle. Wir kannten die Tour schon vom unserem letzten Neuseelandbesuch, aber dieses Mal mit Kindern wars besonders schön. Vor allem weil die Häuser gerade für Ida die perfekte Größe hatten.
Aufgrund der Zeitverschiebung (+ 10h) zu Deutschland war es gar nicht so easy, herauszufinden, wann tatsächlich eine gute Zeit zum Telefonieren nach Hause ist. Denn bei einem wars irgendwie immer ungut. Ganz witzig war, dass ich einen Fortbildungsauftrag hatte. Deutsche Zeit von 9 - 16 Uhr. Das hieß für mich hier: 19 - 2 Uhr morgens. Als ich das realisierte, dachte ich mir erstmal
„heilige Scheiße.. wie mach ich das denn?"
Zum Glück habe ich den Auftraggeber schon lange, sodass dieser mit sich reden ließ und kurzerhand die Fortbildung um einen Monat verschob. Welch Glück 😊
Weiter ging unsere Reise nach Rotorua. Rotorua besticht durch seinen traumhaften Wald und die Thermalbecken, welche der ganzen Stadt einen verfaulten Eiergeruch verpasst. Traumhaft. Ida meinte nach der Nacht nur:
„Mama, mir ist schlecht.“
Und ich konnte es ihr gar nicht verdenken… die ganze Stadt riecht extrem… Dennoch ein Besuch wert. Besonders der Baumpfad war total cool tagsüber. Aber nachts war der Wahnsinn!
Unser 1. Regentag kam und wir kamen an in einem Ort, der eigentlich ein ganzer Campingplatz mit Thermalbädern ist. So verbachten wir den Tag in einem natürlichen Wellnessgebiet. Das warme Thermalwasser war wirklich so schön. Und da wir vor Ort gewohnt hatten, durften die Campingplatzbewohner am nächsten Tag schon vor der offiziellen Öffnungszeit rein. Wenns von unten warm ist, ist auch der Regen sekundär. Wir hatten an diesem Campingplatz einen so schlechten Platz zum Stehen, sodass wir im Camper ein riesiges Gefälle hatten. Jedes Mal wenn jemand von A nach B gehen wollte, glich es einer Bergbesteigung.