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  • dohrmanndaniela

#2 La Digue – die Fahrradinsel


Nach einer kurzen Überfahrt – diesmal ohne kalkweiße Mädels und Speiberei – kamen wir auf La Digue an. Leicht fiel uns der Abschied von Praslin nicht, insbesondere für Ida war es nämlich schon das neue "zu Hause". Und auf der Überfahrt nach La Digue wollte sie wieder in ihr altes Zimmer. Doch das Heimweh verging schnell, denn wir wurden gleich nach der Ankunft von vielen neuen Eindrücken überrascht.

La Digue toppt vermutlich alles, denn es ist ein Eintauchen in eine ganz andere Welt. Es gibt hier kaum Autos, sondern vor allem Fahrräder und ein paar Buggys (übergroße Golfcarts). Jeder fährt Fahrrad, egal ob das Rad passt oder nicht. 😊





Die Straßen sind voll von Radfahrern die ihr Hab und Gut damit transportieren oder einfach nur von A nach B kommen wollen. Auch der Linksverkehr war schnell intus.


Wir bezogen unsere Zimmer in unserer süßen kleinen Pension, in welcher sich die Mädels auch sofort wohlfühlten. Matilda, unsere selbstgewählte Sicherheitsbeauftragte, checkte erstmal die Lage: Wie lassen sich die Fenster abschließen? Der Vorhang muss beim Verlassen des Raumes vorgezogen und die Türen doppelt und dreifach verschlossen sein.. Das ist Matildas Rolle gerade. Aber wir arbeiten daran, dass die Sicherheit in ihr wächst. Klar, es ist ja auch gerade viel Unsicherheit für alle. Aber man muss echt sagen, wir haben eine wirklich gute Zeit. Wir spielen viel mit den Kindern, die Kinder bauen Höhlen oder spielen mit ihren paar Spielsachen die sie dabei haben. Aber grundsätzlich erLEBEN wir gerade Minimalismus, dass man aus allem alles zaubern kann und das fördert die Kreativität bei allen enorm. So wird z.B. aus einer Plastiktüte ein Sandspielzeug und aus einem Kartenstapel eine Sitzbank für die Playmobilfiguren. Wir spielen Karten und Montagsmaler im Sand, Klettern auf Palmen oder Levi paniert sich selbst im Sand. 😊


Zurück zum Ankuftstag..Im Anschluss gingen wir die Umgebung erkunden und aßen an einem Take-Away und kauften ein paar Dinge für das Frühstück ein. Die nette indische Verkäuferin meinte, dass sich Ida doch in einen Einkaufskorb setzen könnte - und prompt fiel sie erst mal raus und weinte bitterlichst. 😊

Aber im zweiten Anlauf funktionierte es besser.






Das Frühstück war zwar im Zimmerpreis enthalten, da unsere Kinder aber auch auf Reisen die ungemütliche Angewohnheit zeigen, vor 6 Uhr und mit "rieeesem" Hunger aufzustehen, brauchten wir dennoch ein paar Frühstücksalternativen: Schokomüsli mit H-Milch, mjammi.


Die Insel ist wie eine kleine Kommune.. jeder kennt jeden, auch wir haben in den 5 Tagen unsere Buddys gefunden. Da gab es den Fahrradtypen, die indische Besitzerin des Supermarktes, Josh and Rey – der beste Take-away mit Wohlfühlfaktor und natürlich unsere Marisa - die houselady unserer kleinen Pension. Stellt euch einfach eine ältere Haushälterin aus einem Südstaatenfilm vor, die mit einer einmaligen Lache und einem riesigen Herz ihre Gäste umsorgt. Levi und sie waren besonders connected. Daher hörten wir sie beim Essen immer sagen: „mmhhh bon, mmmhh bon, mmmhh bon“ Was soviel wie mmmhh gut bedeutet. Wobei es fast inflationär eingesetzt wurde: Wie Levi guckt, wie Levi pupst, wie Levi lacht… eigentlich bei egal was. 😊







Natürlich mieteten wir uns auch gleich 3 Räder. Matilda hatte ihr Radl, Ida war hinten im Sitz und Levi bei Benni in der Trage. Unfallsicher war das sicherlich nicht, aber wie heißt es so schön: Andere Länder andere Sitten. Also easy, war alles kein Problem. Matilda kämpfte allerdings sehr mit dem alten Drahtesel, da es natürlich nicht so komfortabel wie ihr Radl daheim war.

Grundsätzlich versuchten wir zu beachten, am frühen Morgen oder dann ab 15 Uhr vor die Türe zu gehen. Dazwischen ist es einfach viel zu heiß. An 2 Tagen waren wir den ganzen Tag draußen.. Tag 1 hat super geklappt.. Alle Kinder waren wohl auf. Tag 2 sollte uns dann eine Lehre sein. Matilda hatte zu viel Sonne abbekommen und hatte für das Radeln in der Sonne zu wenig getrunken – Tataaa, da war sie wieder: Die Speiberei. Aber diesmal waren wir selbst Schuld. Die arme Maus war wirklich haudig beinand und tat uns total leid. Das passiert uns nicht nochmal.

Das zauberhafte auf den Seychellen ist ja, dass man eigentlich täglich einen anderen Strand anfahren könnte. Scheinbar sehen alle auf dem Foto gleich aus, aber tatsächlich ist jeder anders. Da gibt es die weitläufigen Strände, die mit Granitsteinen, die mit Hafenflair, die mit sandigem Eingang ins Wasser und die mit mehr angeschwemmten Korallen und Seegras. Wirklich so schön.



Auch die Leute sind so entspannt und locker. So meinte ein Einheimischer im Gespräch zu uns:

„ Was soll ich sagen, ich lebe in einem Paradies und mache das was mir Spaß macht. Ich bin total im Flow.“

Wie schön.

Was mir so deutlich wurde war, dass alle Sorgen und Ängste die ich noch vor Abreise durchgestanden habe, jedes Kopfkino und jeder Zweifel eigentlich überflüssig waren. Wenn ich mich auf das verlassen hätte, was ich da gedacht habe, hätte ich mich keinen Meter von zu Hause entfernt. Aber nun hier, mitten drin, ist alles so leicht und einfach.


„Den Mutigen gehört die Welt.“

(Stimmts Rebecca 😊)Aber ich meine, man muss nicht extra auf Reisen gehen um mutig zu sein. Sondern einfach auch mal im Alltag etwas anders machen. Etwas machen, was die eigene Komfortzone durchsprengt und was wird passieren: Nichts schlimmes. Einfach nur schön und bereichernd. Man muss sich nur trauen.

So genug philosophiert 😊.


Auf La Digue fielen uns zum 1. Mal die Flughunde auf. Wir dachten erst Fledermäuse, aber Matilda klärte uns auf, dass es Flughunde wären, da sie einen orangenen Körper haben und sie das mit ihren Adleraugen gesehen hätte. Recht sollte sie behalten.

Einer der bekanntesten Strände ist wohl der Anse Source d'Argent. Für alle die mal auf die Seychellen wollen, unbedingt vor 10 Uhr oder nach 16 Uhr anfahren. Dazwischen ist er übervoll. Denn tatsächlich gibt es hier auch andere Menschen.. auch wenn ich immer wieder angeschrieben wurde, ob ich die Fotos extra menschenleer fotografiere. Nein, es ist tatsächlich bislang sehr sehr menschenleer um uns herum gewesen. Wir folgten dem guten Tipp und radelten vor dem Frühstück, gleich nach Sonnenaufgang los und wurden mit einem traumhaften Anse Source d'Argent belohnt. Er war noch nicht mal sauber gefegt, als wir dort ankamen! 😉 Vorbei ging es an der Hochzeitshütte und vielen beeindruckenden Felsen. Nach einigen Minuten kamen wir am Ende des Strands an, wo Hängematten, Schaukeln und eine kleine Katze auf uns warteten.





Wir stärkten uns mit einer Karotte und traten nach etwas Auskosten der ruhigen Morgenstimmung den Rückweg an - nicht ohne der kleinen Katze noch etwas Trinkwasser in eine halbe Kokosnuss zu füllen. Ida hatte die Katze sofort in ihr Herzchen geschlossen und sprach den gesamten Rückweg noch von ihr und fragte immer wieder, wo denn ihre Mama sei... Wir erzählten davon, dass die Mama grad Fische fangen war oder grad beim Einkaufen fürs Frühstück sei, denn die Wahrheit, dass Katzen Streuner sind und alleine leben, war kein Argument für sie. 😊


Die Seychellois sprechen übrigens französisch, englisch und kreol. Das fantastische ist, dass die Kinder bereits kreol zuhause sprechen- wo die Seychellen tatsächlich noch eine der wenigen Regionen der Welt sind, in der kreol als Erstsprache gesprochen und geschrieben wird. In der Schule lernen sie dann englisch und französisch. Aber wie ist das Geile... sie wechseln stündlich die Sprache: Französisch, Englisch und Kreol.

Anse bedeutet Strand.Hier mein kurzer Lerninput für heute 😊


Benni gönnte sich auch seine ersten Tauchgänge auf der Reise. Er war total begeistert, da er beim 1. Tauchgang gleich mal 3 Schildis sah und beim zweiten einen Hai als Wegbegleiter hatte. Nach eigener Aussage hatte er keinen Schiss.. also ich hätte glaub die Hosen voll gehabt. 😊


Nun geht die Zeit hier auch zu Ende und morgen geht’s nach Mahé – die Hauptinsel. Mal sehen was uns da erwartet. Gestern Abend hatten wir noch gewaschen und die Wäsche aufgehängt. Ida fragte nach dem Aufstehen:


" Ist da Fasching?" 😂

Köstlich echt. Leider war nicht die ganze Wäsche über Nacht getrocknet, sodass Benni den Rest an der Klimaanlage trocknete- mega witzig. 😂



Levi wird übrigens immer fitter und gesprächiger.. und entpuppt sich als ganz schönes Früchtchen. Genauer gesagt ein zweizahniges und vielfräßiges Früchtchen. Mal sehen was das noch wird 😊


Vor der Überfahrt nach Mahé kauften wir uns noch Samosas (indische Leckereien) im nächsten Supermarkt und stellten fest: Ohweia.. sind die scharf. Es gibt doch nichts über den Superbäcker am Fähranlegereck, an dem wir die Tage zuvor immer die kinderfreundlichen Samosas gekauft hatten. Soo lecker. Jeder der also auch herkommen möchte: der Bäcker in der Nähe des Anlegers ist unfassbar gut.


Die Überfahrt war entspannt und reibungslos. Das Meer war auf unserer Seite und daher schliefen die Kinder relativ schnell ein ohne zu kotzen- yay 😁Wobei wir dieses Mal auch hinten und draußen saßen- das war gut. Nach einer langen Überfahrt mit anschließender Taxifahrt kamen wir dann im Takamaka Green Village an. Die Kinder waren schon ganz genervt und unglaublich müde. Aber sie haben das welcome dinner dennoch super mitgemacht. Es gab Thunfisch Tartar und zum Hauptgang Gemüse, Fisch und Reis. Die Kinder bekamen fish and chips. Krönender Abschluss war ein selbstgemachtes Vanilleeis.

Die Kinder sind danach in Sekundenschnelle eingeschlafen. 😊


PS: Ich habe mich so sehr über jede einzelne Nachricht von euch gefreut. Es ist so schön zu lesen, dass wir euch inspirieren, euch aus eurem Alltag rausholen oder einfach „nur“ die unterstützenden Worte, dass wir unseren Traum leben und ihr euch so für uns freut. DANKE.


#3 Mahé – die Hauptinsel


Fortsetzung folgt...

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